Roland Batroff David Quigley Fabian Hesse Claudia Schnupp Anna-Lisa S. Miasma David Stützel David Moises Umschichten Erika Mondria Sander Wickersheim Hannah Perner-Wilson Mitra Wakil Stephan Henrich
04. August bis 06. September Ausstellung im Werkstatthaus
Die Ergebnisse der Projektwoche sind vom 04. August bis 06. September in der Ausstellung “(d)igital + (a)nalog DIY” zu sehen.
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Vom 30.7 – 4.8.2019 lotete das Sommerlabor mit Workshops, Präsentationen, Vorträgen, Exkursionen und einer Ausstellung im Werkstatthaus Schnittmengen und Kontroversen von „analogen“/„digitalen“ Strategien und Praktiken des Selbermachens (DIY; Bricolage) aus.
Parallel zum digitalen Mainstream und seinen Gegenbewegungen, wie beispielsweise nicht kommerziell agierenden Fablabs, OpenSource und FreeSoftware, ist auch ein aufkommendes Interesse an handwerklichen Techniken abseits von Eskapismus zu beobachten, deren Motivation eher darin besteht, herauszufinden und zu erforschen wie Mechanismen in unserer Umwelt, unserer Gesellschaft und den Produktionsprozessen funktionieren.

Im Bereich des DIY und der Bricolage sind allerdings nicht die Art der Medien und damit auch die Kategorien „analog“ und „digital“ ausschlaggebend, sondern vielmehr die Möglichkeiten des Zugriffs und der Herangehensweisen.

Selbermachen ist Selbstbeteiligung und insofern auch Selbstermächtigung! Im Sinne, sich mit einer Materie, einem Problem, einer praktischen Aufgabe auseinanderzusetzen und sich Kenntnisse anzueignen, um selbst aktiv zu werden. Die zugewiesene Rolle der alltäglichen Kategorien von User*innen und Konsument*innen wird dabei in Frage gestellt.

DIE TEILNAHME AN DEN WORKSHOPS IST KOSTENLOS - TEILNEHMERZAHL BEGRENTZT* *GEGEBENENFALLS KÖNNEN MATERIALKOSTEN ANFALLEN.
Dienstag 30.7.2019 19.00 Eröffnung
Vortrag: Die digitale Vermessung des Menschseins in der Kunst am Beispiel von Brain Computer Interface
Erika Mondria In meinem Vortrag zeige ich angewandte Beispiele vom Einsatz biometrischer Daten in der Kunst. Denken - ein innerer Prozess den jede*r kennt - hinterlässt digitale Spuren und bewusstes denken kann im Außen einen Roboter lenken. Vom Analogen ins Digitale – innere unsichtbare Prozesse und Strukturen können so in Millisekunden exakt vermessen und sichtbar gemacht werden. Im Anschluss demonstriere ich vor Ort eine BCI Technologiemodell. Als Inspirationsquelle besteht die Möglichkeit eigene Gehirnströme zu beobachten und das Schreiben auf einem Computer darüber selbst auszuprobieren.

Unicorn Brain Interface ist ein tragbares EEG-Headset das Gehirnaktivitäten mittels 8 Unicorn Hybrid EEG Elektroden am Kortex erfasst. Diese zukunftsweisende Neurotechnologie ist extrem benutzer*innenfreundlich und ermöglicht gelähmten Personen Wörter und Sätze am Computer zu schreiben, zu zeichnen oder Haushaltsgeräte, Prothesen und Roboter per Gedankenkraft zu steuern. Das Unicorn Brain Interface eröffnet außerdem neue Möglichkeiten für Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, um EEG Signale aufzunehmen, zu analysieren und mithilfe von offenen Programmierschnittstellen (APIs) eigene Programme, Anwendungen oder künstlerische Installationen zu gestalten.
21 Uhr Peppers Ghost DJ: Tiny Hologram Edition
Die virtuellen DJ’s geben sich wieder die Ehre: Tiny Elmar Mellert und Tiny Garstig liefern als Zwergen-Hologramme je ein Knaller-Set ab, zum determinierten Trinken, Abhängen, Feiern.

Audiovisuelle Installation von Malte Reinisch.
Mittwoch 31.7.2019 15 Uhr Workshop: Hydrokultur I
Roland Batroff Einführung und Bau einer Hydrokultur mit automatisierter Steuerung für Bewässerung, PH-Wert und Beleuchtung. Produkt des Workshops ist eine komplette Anleitung/Tutorial mit Bildern zum Nachbauen sowie ein Objekt zum Ausstellen und zum Demonstrieren.
Lerneinheiten:
- Hydrokultur Einführung
- PH-Wert, Beleuchtung und Bewässerung für Hydrokulturen - Sensoren Einsatz für Regelung
- Programmierung mit dem Arduino
- Datensammeln
Wenn Möglich eigenes Laptop mitbringen! / 12-99 Jahre / Teilnehmer*innenzahl: max.8 Personen anmeldung@werkstatthaus.net
18 Uhr Einführung, Präsentation und Konzert: „Schläft ein Lied in allen Dingen“
David Stützel Singende Töpfe, Sägen, Tassen, Rohre, Schläuche, Gummibänder... bringen erstaunliche eigene Klangwelten mit. Dabei zeigen sich auch die Prinzipien die aller Musik und allen Instrumenten zugrunde liegen. Ein Teil dieser Prinzipien wird dann im Flötenbau Workshop vertieft und weitergeführt.
19.30 Uhr Workshop: 3D Modellierung und Animation mit Blender I
Sander Wickersheim Im ersten Teil des Workshops wird vor allem Anfänger*innen Blender näher gebracht. Blender ist ein Schweizer Taschenmesser im VFX Bereich. Die Teilnehmer*innen lernen Blender zu ihrem Programm zu machen und auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen, um das Modellieren im 3D zu lernen! Verschiedene Techniken und Workflows werden vermittelt. Die Schritte zur Vorbereitung des Models für den 3D-Druck rundet den ersten Teil des Workshops ab. https://www.blender.org/ Wenn Möglich eigenes Laptop mitbringen! / 12-99 Jahre anmeldung@werkstatthaus.net
Donnerstag 1.8.2019 11 Uhr Exkursion: Freizeitbunker Schwabstrasse
Harry Walter berichtet über die „Parallelmodellwelt von Wolfgang Frey“

Treffpunkt: Kreuzung Rotebühl- / Schwabstraße vor dem Rewe-Supermarkt.
15 Uhr Workshop: Hydrokultur II
Roland Batroff Einführung und Bau einer Hydrokultur mit automatisierter Steuerung für Bewässerung, PH-Wert und Beleuchtung. Produkt des Workshops ist eine komplette Anleitung/Tutorial mit Bildern zum Nachbauen sowie ein Objekt zum Ausstellen und zum Demonstrieren.
Lerneinheiten:
- Hydrokultur Einführung
- PH-Wert, Beleuchtung und Bewässerung für Hydrokulturen - Sensoren Einsatz für Regelung
- Programmierung mit dem Arduino
- Datensammeln
Wenn Möglich eigenes Laptop mitbringen! / 12-99 Jahre / Teilnehmer*innenzahl: max.8 Personen anmeldung@werkstatthaus.net
15 Uhr Workshop: Flötenbau I
David Stützel Experimentell und entlang den zugrunde liegenden Prinzipien werden in diesem Workshop unterschiedliche Kerbflöten und Längsflöten wie Shakuhachi, Querflöten, Ney, Kaval und Panflöten gebaut. Alle Flöten haben unterschiedliche Tonerzeugungen, die sich erlernen und ausprobieren lassen. Luft wird auf unterschiedliche Weise gegen eine Kanten geblasen. In Verbindung mit einer schwingenden Luftsäule bildet sich daraus ein neues größeres Ganzes: das Prinzip der Flöte! Die Physik ist faszinierend und sehr komplex, dennoch lässt sie sich für den Bau auf praktische Weise vereinfachen. 8-99 Jahre anmeldung@werkstatthaus.net
15 Uhr offene 3D Werkstatt
Für Anfänger*innen und Neugierige gibt es das Programm SketchUp zum Einstieg in die Arbeit mit 3D-Modellen. Besucher der Blender-Workshops und Nutzer des Programms bekommen hier die Möglichkeit weiter in Blender zu arbeiten. Druckdateien für die 3D Drucker können weiterentwickelt und vorbereitet werden. Für die Ausstellung besteht die Möglichkeit, dass nach Absprache Exponate gedruckt werden.
17 Uhr Workshop: Klitworkshop
Mitra Wakil / Claudia Schnupp / Anna-Lisa S. Miasma In dem Workshop arbeiten wir kollektiv an der Erforschung, Betrachtung und (Neu-)Interpretation der Klitoris. Dabei machen wir uns neue Technologien zu nutze, unsere Werkzeuge sind 3D-Modellierung und 3D-Druck. Die Klitoris ist aus historischen Gründen und bis in die Gegenwart hinein ein wenig bekanntes Organ. Wir betrachten anatomische Darstellungen einer Klitoris, und die Teilnehmer*innen können nach Installation eines kostenfreien 3D-Modellierprogramms und einer kurzen Erläuterung der Software, ihre Vorstellung einer Klitoris modellieren - sei es originalgetreu oder als organische Spekulation. Die Modelle werden während und nach dem Treffen am 3D-Printer gedruckt und den Beteiligten überreicht. Als Inputgeber*Innen tragen Claudia Schnupp und Anna-Lisa S. Miasma ihre Perspektive und Erfahrungen zur Dokumentation und Rezeption des Organs bei. Im Fokus steht dabei der feministische, medizinhistorische und gynäkologische Kontext sowie die Bildungsarbeit. Wenn Möglich eigenes Laptop mitbringen! / 14-99 Jahre anmeldung@werkstatthaus.net
19 Uhr Workshop: 3D Modellierung und Animation mit Blender II
Sander Wickersheim Eine kurze Einführung der Grundlagen des 3D-Modellbaus aus dem ersten Teil des Workshops führt nun in die Animation mit Blender. Die Modelle des Vortages werden durch Animation zum Leben erweckt. Wichtige Elemente und Werkzeuge der Animation in Blender, wie die Parameter, das Timing und Animationskurven, werden vermittelt. Ziel ist es, eine Endlos-Videoschleife aus einem animierten Modell zu erstellen. https://www.blender.org/ Wenn Möglich eigenes Laptop mitbringen! / 12-99 Jahre anmeldung@werkstatthaus.net
Freitag 2.8.2019 10.15 Uhr Exkursion: Universität Hohenheim
Ein Besuch im 3D-Druck-Labor und der Versuchshalle der Uni Hohenheim. Hier wird 3-Druck für das Anfertigung von Prototypen für Entwicklungen des Instituts wie z.B. Landwirschaftlicher Roboter oder Sensorgehäuse eingesetzt. Wir sehen Beispiele für die Nutzung von 3D-Druck-Verfahren in der Forschung und Entwicklung im landwirtschaftlichen Bereich. Danach Gespräch im schönsten Biergarten von Hohenheim.

Treffpunkt: 10:15 Uhr U-Bahn-Haltestelle: Plieningen
15 Uhr offene 3D Werkstatt
Für Anfänger*innen und Neugierige gibt es das Programm SketchUp zum Einstieg in die Arbeit mit 3D-Modellen. Besucher der Blender-Workshops und Nutzer des Programms bekommen hier die Möglichkeit weiter in Blender zu arbeiten. Druckdateien für die 3D Drucker können weiterentwickelt und vorbereitet werden. Für die Ausstellung besteht die Möglichkeit, dass nach Absprache Exponate gedruckt werden.
15 Uhr Workshop: Flötenbau II
David Stützel Experimentell und entlang den zugrunde liegenden Prinzipien werden in diesem Workshop unterschiedliche Kerbflöten und Längsflöten wie Shakuhachi, Querflöten, Ney, Kaval und Panflöten gebaut. Alle Flöten haben unterschiedliche Tonerzeugungen, die sich erlernen und ausprobieren lassen. Luft wird auf unterschiedliche Weise gegen eine Kanten geblasen. In Verbindung mit einer schwingenden Luftsäule bildet sich daraus ein neues größeres Ganzes: das Prinzip der Flöte! Die Physik ist faszinierend und sehr komplex, dennoch lässt sie sich für den Bau auf praktische Weise vereinfachen. 8-99 Jahre anmeldung@werkstatthaus.net
18 Uhr BBQ
Samstag 3.8.2019 15 Uhr Vortrag: Lets Share The Means Of Production!
Roland Batroff Desktop Fabrikation mit Open-Source und Open-Hardware Expanded Lecture! - Freie Software / 3D-Programme / Vector Programme / Programier Umgebungen - Freie Hardware / Baupläne Online / Anleitungen Online - Lizenzen - Workflow / Prototyping und Kleinstserien - Crowdsourcing /Crowdfunding - Eigenvermarktung (Etsy /Indigogo) Autonome Eigenproduktion mit Hilfe von Freier Software und Freier Hardware und dem Internet als Entwicklungs- und Produktionsmöglichkeit, als Direkt-Vermarktung und Direkt-Vertrieb. Eine Einführung in aktuelle Möglichkeiten der autonomen Eigenproduktion.
16 Uhr Diskussion: Was bedeutet „analog“ vs. „digital“?
17 Uhr Vortrag: Bauen mit Vertrauen
umschichten "Don’t hurt the material“. Heißt: alle Materialien müssen jederzeit und unbeschädigt dahin zurückgeführt werden können, wo sie gefunden worden sind. Dieses oberste Prinzip des Stuttgarter Architekturbüros umschichten widersetzt sich den uns bekannten Methoden und Vorstellungen über das Bauen: dauerhafte, starre Gebäude, für die sich das Material der Idee anpassen muss. Stattdessen arbeiten umschichten, das sind Lukasz Lendzinski und Peter Weigand mit wechselndem Team, sorgsam, bewusst und ganzheitlich, indem sie Verbindungen eingehen anstatt Aufträge zu vergeben. Sie suchen sich lokale Partner*innen, sie leihen sich Materialien, die sowieso schon vorhanden, aber noch nicht für ihren ursprünglichen Zweck genutzt werden. Das können Regalplatten, Kanalschächte oder Bierdosen sein. Sie  unterbrechen Materialkreisläufe und bauen mit dem entnommenen Material ohne es zu zerstören. Es wird gefügt, gestapelt, arrangiert, verkettet, organisiert.  Im Sinne dieser „Ereignisarchitektur“ wird das Gebaute, nachdem es genutzt wurde, wieder auseinandergenommen und in seine Einzelteile zerlegt. Diese Dekonstruktion als festen Bestandteil des Bauprozesses mitzudenken ist radikal - das zyklische Denken bei umschichten begreift die Welt als Kreislauf. Die Architektur wird temporär, fluide, veränderbar. Und kann so an eine sich um uns herum ständig verändernde Gesellschaft und Umgebung immer wieder neu angepasst werden. Der ressourcenschonende Prozess erfordert Kooperation, Vertrauen und gemeinsames Handeln. Das Bauen wird zur Übung zu den sozialen und ökologischen Zusammenhängen in der Gesellschaft.
18 Uhr Präsentation: I wanna ride my bamboobike!
Bamboobeix I wanna ride my bamboobike : Posing and talking! Präsentation des Workshops, der entstanden Räder und des Prototyps B-Cargo/Bambuslastenrad.
19 Uhr Vortrag: Jonas Mekas and George Maciunas: DIY Institutions
David Quigley In addition to their work as poets and artists, Jonas Mekas and George Maciunas created several important institutions with varying longevity, formalization and stability, including for Maciunas the numerous Fluxus performances, publications and lesser known Fluxus real-estate and communal living projects, and for Mekas the magazine Film Culture, the Filmmakers Cooperative and Anthology Film Archives. Both George Maciunas and Jonas Mekas gathered the forces of others around them, in creating functioning institutions that were based on common artistic goals and a common poetic sense. Using these examples, I would like to develop a different institutional theory of art—one based on the semantic complexity of poesis understood as a particular sensibility with respect to language and art and at the same time understood as making per se: as production and construction. The poetic-institutional work of Maciunas and Mekas could be used to describe a project where aesthetics, a labor theory of value and institutional theory meet. The poetic institution is always a work-in-progress. It is not the condition for the possibility of art: We make institutions (it is not the institutions that make us).
20 Uhr Musik: DJ David Quigley
Sonntag 4.8.2019 15 Uhr Ausstellungseröffnung: “(d)igital + (a)nalog DIY”
Die Objekte, Visualisierungen, Ergebnisse und Beiträge sind bis zum 06. September 2019 im Werkstatthaus zu sehen.
bis 06. September 2019 Ausstellung “(d)igital + (a)nalog DIY”
Die Ausstellung ist im Werkstatthaus zu den Öffnungszeiten kostenlos zugänglich.

Dienstag: 17:00 – 22:00 Uhr
Mittwoch – Freitag: 14:00 – 22:00 Uhr
Samstag: 14:00 – 20:00 Uhr